Unsere Arbeiten auf der ibug 2021 in Flöha. 2 Stunden Eisenstange auf einer wackeligen 4 m Leiter bohren, balancieren auf 500 kg schweren Papierrollen, Linien durch die Brache rollen, in der Schlippe tanzen und die glänzen Augen von Herrn Scharf, der uns sichtbar machte, welche Kraft in diesem Gebäude wirkte – wir sagen Danke für diese Erfahrung! Und Danke an all die das möglich gemacht haben und dabei waren, das Team der ibug! ( unsere Herzen schlagen mit! ), Bernd für´s Dasein, RUIN – Respect!, Adhocrates, die schrägste Brachenfamilie ever…, Petonka – Fusstapfenchallenge!, Norma – Danke für deine Geduld!, Thorsten W. – du bekommst nicht unsere Seele, aber unser Herz; Ortwin/Maatin – Aaalter, guter Zug, geile Mucke, geiles Bild, Matze – danke für die Pics und die herrliche Dekadenz! Chiara – word!, Janosh und die Bar – nebenan tanzt es sich echt gut … und und und… wir spielen und wir denken, Bedeutung und frei sein von Bedeutung, die Brache ist der Raum, ein freier Raum, kommt mit!
zu den Arbeiten:
„Neon“
diese Installation wurde frei, basierend auf der Gegebenheit des Ortes, errichtet. Ursprünglich stand, noch teilweise erkennbar an den Maschinensockeln, an dieser Stelle eine Papierbestreichmaschiene. Vorgefundende Papierrollen mit Kilometerlängen wurde über die Maschine mit verschiedensten Farben und Beschichtungen versehen und auf neue Kernrollen ( ebenso noch vorhanden ) aufgewickelt. Die Installation greift diesen Prozess auf und verlagert ihn auf eine abstrakte, elementare Ebene, in der der die Elemente Papier, Farbe und Rollenkerne eine eigene Dynamik entwickeln. Der purste Begriff des Elements Farbe bildet sich bei Sonnenlicht ca. um die Mittagszeit: die Reflektion des mittlerweile ca. 30 jahre alten Neonpapiers färbt in der zweiten Ebene den Raum in ein grelles Orange. Das Papier ist als Element in eingestaubten Rollen von ca. 500 kg Traglast und kilometerweiter ausrollbarer physischer Präsenz vorhanden. Die Rollenkerne bilden ihren eigenen Begriff der Schwerkraft und streben der Farbe entgegen… eine Planetenfusion ( Zitat Friedrich )
„Follow your Leader“
Das Papierknäul von Zone_56 ist eigentlich kein neues Motiv. Anknüpfend an gleichartige Arbeiten seit 2011 bei der ibug-on-tour spielt er hier hier wieder mit dem Papier als reine Form, was natürlich in einer ehemaligen Papierfarbrik auf der Hand liegt. Es liegt eine tiefe sehende Freude darin, einen Faltenwurf malerisch auf eine Fläche zu bringen, nicht umsonst haben sich unzählige Künstler seit der Rennaisance in diesem Motiv ausgelassen. Zone erweitert den malerischen Genuss hier aber um einen totalitären Gedanken, der angesichts der Vergangenheit der Brache, trotz aller Ästhetik immer noch im Raum schwingt.
„trapped – kabul airport“
Diese Installation besteht aus einem leer stehendem Maschendrahtkäfig der mit Gage behangen ist. Dazu hört man eine Soundcollage, die Geräusche der abhebenden Militärflugzeuge, an die sich Menschen aus purer Verzweilfung hängen, mit dem Schreien und Weinen nach dem Bombenanschlag vor dem Flughafen verbindet. Im Zentrum des Käfigs befindet sich eine diffus zusammengefaltete afghanische Flagge. Das Ganze ist eine Erinnerung daran, das das Elend und die Brutalität in Afghanistan weiter gehen, auch wenn der mediale Fokus längst woanders ist. Für viele Menschen auf der Welt ist es nicht selbstverständlich sicher zu leben.
„Anglerfisch“
Papier, es leuchtet, es lockt! Du willst es doch auch?
„Katze“
Auf dem Gelände der Papierfabrik befindet sich ein Haus in zentraler Position. In diesem Haus kümmern sich Anwohner und ein Tierschutzverein um ca. 20 Fundkatzen. Neben dem gesundheitlichen Wohl der Tiere liegt der Focus auch auf einer Vermittlung an interessierte Tierliebhaber bzw. eines der Deutschen liebstes emotionales Nutztier sucht ein Neues Zuhause. Diese Katze ist zugleich eine kleine Hommage an den Einsatz der Helfer, als auch ein Ausdruck einer wohligen Zufriedenheit, die sich nach den Wochen Aufenthalt auf der ibug ergibt…
„Reaper“
Eine von Ruß verkohlte Säule in einer Brache. Irgendwie lässt sich da etwas aus dem Staub kratzen… nothing is save!
„Flöha“
Adbusting at his best – auf diesem vorgefundenem klassichen Werbeträger, der eindeutig aus einer anderen Zeit und einem anderem Ort stammt, fehlte natürlich noch der entsprechende Orts- und Graffitibezug. Der Style gehört zur ibug wie das gefärbte Wasser in der Zschopau, a place to be!
„Gefahr“
„Watch out where the huskies go, And don’t you eat that yellow snow“ – never forget: dieser Ort wurde begehbar, konsumierbar gemacht, dennoch ist dieser Ort ein Ort der Vergangenheit und nicht dafür geschaffen mit einem Handy achtlos in den Sonnenuntergang zu spatzieren. Die Geschichte hinter diesem Ort ist verbunden mit schwerer Arbeit, mit Belastungen aus Lärm, Dreck, Mechanik und Chemie, Überschichten, Überarbeitung, zwischenmenschlichen Problemen, enttäuschten Hoffnungen und Leidenschaft. Romantik fuktioniert, aber oftmals leider nur auf einem Handy…
„das ist ein Pfeil“
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